Der alljährliche Töpfermarkt am ersten Maiwochenende lockte auch dieses Jahr wieder zahlreiche Besucher von nah und fern in unsere Gemeinde. Die Töpfer kamen aus ganz Deutschland und dem benachbarten Ausland und boten Handwerkskunst vom Feinsten an. Qualitätsprodukte wie Vasen, Töpfe, Zierbrunnen, Gebrauchskeramik oder Kunstgegenstände gab es zu bestaunen und zu kaufen.
Von einem Geheimtipp damals, hat der Töpfermarkt sich zu einem Publikums-magneten entwickelt. Der Handwerker- und Gewerbeverein Oberthal veranstaltete in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Oberthal bereits die 16. Auflage des Töpfermarktes. Mit ca. 70 Ständen waren es sogar noch etwas mehr, als letztes Jahr.
Zwei Neuerungen gab es dieses Jahr. Die Stände wurden im Brühlzentrum im Quadrat angeordnet, so dass ein Rundgang entstanden ist. Festzelt, Essensangebot sowie Info- und Kreativwerkstatt für die Kinder, waren zentral positioniert. Ebenfalls neu war bereits am Samstag das Musikprogramm mit der Band Duty Nelly, die Irish Folk spielten.
Über 20 Töpferbetriebe nahmen am diesjährigen Wettbewerb teil und töpferten eifrig zum passenden Thema „Aller guten Dinge sind drei“. Eine Jury, bestehend aus den Teilnehmern des Wettbewerbes und Mitgliedern des Orgateams des Handwerkervereines wählten die drei schönsten Stücke aus, die mit 500,- 400,- und 300,- Euro Preisgeld prämiert wurden.
Außerdem konnten die Besucher an den zwei Tagen noch Lose erwerben und Gutscheine des Handwerker- und Gewerbevereines im Gesamtwert von 1000 Euro gewinnen, die von Bürgermeister Stephan Rausch und dem 1. Vorsitzenden des Handwerkerverein Axel Haab verlesen wurden.
Ein junges verliebtes Pärchen sitzt verträumt auf einer Parkbank. Er legt liebevoll den Arm um sie und die Frau hat ihre Hände auf ihren Bauch gelegt. Bald werden sie zu dritt sein. Damit hat Ingrid Krämer aus Walsheim beim diesjährigen Wettbewerb den Nagel auf den Kopf getroffen. Sie erreichte damit den 3. Platz. Das war auch ganz einfach, erklärte sie. Denn ein Familienmitglied war schwanger und schon war diese wunderbare Idee geboren.
Zweiter Platz ging an Beate Weiß aus Siegen. Betitelt hat Beate das Kunstwerk als ,,Gebrauchsanweisung für die Erde“.
Dabei stellen sich hier die drei Fragen: Nutzt es dem Menschen, nutzt es der Umwelt und nutzt es dem Frieden.
Wenn man diese 3 Fragen täglich positiv beantworten kann, hat man einige Probleme gelöst“, sagt Beate Weiß, die seit über 25 Jahre mit Keramik arbeitet.
Die Hände auf dem Keramik-Kunstwerk soll an die ersten Menschen, die in Höhlen lebten, erinnern, erzählt die Künstlerin weiter. Die Taube in der Mitte soll den Frieden darstellen. Sie fliegt in die Welt hinaus, um ihn zu verbreiten. Beate Weiß hatte bereits letztes Jahr schon beim Wettbewerb mit gemacht und gewonnen.
„Ich möchte mit meinen Kunstwerken die Menschen zum nachdenken anregen“, sagt sie zum Abschluss und ist mir ihrem zweiten Platz sehr zufrieden.
Der erste Platz aber ging absolut verdient an Ute Andre Engelhardt aus Neuried mit ihren 3 Elefanten. Ute hat schon immer Elefanten kreiert, dabei hat sie kürzlich noch ein Buch gelesen ,,Der Elefanten Flüsterer“, wobei ein Bild von 3 Elefanten auf dem Buchumschlag zu sehen war. ,,Das war für mich die Idee für den Wettbewerb“, erzählt Ute.
Die Elefanten hat sie mit Händen geformt, zusammengesetzt und gebrannt bei 1000 Grad. Rakubrand nennt man das ,,Nach dem ersten Brennen“, erklärt Ute, ,,hole ich jeden einzelnen Elefanten mit der Zange raus, dann kommen sie in ein Sägespänebett, werden abgedeckt und durch die Oxidation sowie Reduktion bekommen sie ihre dunkle rötliche Farbe“.
Der Künstlerin geht es darum lebendige Keramik zu erschaffen. ,,Jeder Elefant ist durchs Feuer gegangen“, lacht Ute. Vor zwei Jahren wurde sie hier beim Wettbewerb dritter und war damals das erste Mal mit dabei. Ein schöner Erfolg für die Künstlerin, die das ganze Jahr über auf vielen Töpfermärkten im süddeutschen Raum anzutreffen ist.
Die Schecks wurden von Frau Lisa Holz von der Sparkasse St.Wendel zusammen mit Axel Haab überreicht. Bürgermeister Stephan Rausch gratulierte den Künstlerinnen und verlas die Gewinner der Gutscheine vor.
Übrigens, alle drei Kunstwerke gehen an Bürger aus der Gemeinde Oberthal. Somit bleiben diese Gegenstände in der Gemeinde. Aber wir hätten es den anderen natürlich auch gegönnt. Die Gewinner der Gutscheine werden noch bekannt gegeben.