Der Handwerker- und Gewerbeverein Oberthal lud am 15.11.2016 gemeinsam mit dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr zur Podiumsdiskussion „Perspektive Handwerk“ nach Oberthal ein. Viele Mitglieder des Vereins fanden sich im Saal des Landhotel Rauber neben Vertretern aus Wirtschaftsförderung, Banken und Politik ein, um dem Impulsvortrag von Ministerin Anke Rehlinger zuzuhören und in der anschließenden Diskussionsrunde ihre Fragen stellen zu können.
Der 1. Vorsitzende des Handwerker- und Gewerbevereins Oberthal e.V., Axel Haab, war nicht nur Initiator des Abends, sondern in Personalunion auch Moderator der Veranstaltung. Er begrüßte die Ministerin, die anwesenden Mitglieder und Ehrenmitglieder des HGV sowie die anwesenden Gäste und Vertreter der Banken. Danach konnten die interessierten Zuhörer dem gut einstündigen Impulsvortrag von Frau Rehlinger mit Ausführungen über die Rahmenbedingungen für Mittelständler, über den demografischen Wandel, über die Problematik der Mitarbeitergewinnung/–anwerbung und die Bedeutung des Fachkräftemangels, über Fördermöglichkeiten für die Wirtschaft als auch über die Eingliederungsmöglichkeiten von schwer vermittelbaren Jugendlichen und auch Flüchtlingen folgen.
Die Risiken und Chancen der fortschreitenden Digitalisierung der Wirtschaft wurden beleuchtet und die Auswirkungen des viel beschriebenen demografischen Wandels diskutiert. Außerdem stellte Frau Rehlinger ein 14 Punkte-Programm vor, das auf die Bedürfnisse von Handwerkern zugeschnitten sei und mit dem das Land versuche, den kleinen und mittleren Betrieben unter die Arme zu greifen. Gleichzeitig wolle das Saarland, so die Ministerin, Jugendliche verstärkt dazu begeistern, wieder Handwerksberufe zu erlernen. Ebenso sollen aber auch Studienabbrecher dazu bewegt werden, sich mit der Alternative Handwerk auseinander zu setzen. Praktika während der Schulzeit seien sehr wichtig als frühzeitige Orientierungshilfe für Jugendliche, weshalb man die Praktika verbindlich einführen und verlängern wolle.
Neben der Problematik der Eingliederung von Flüchtlingen in Verbindung mit Sprachbarrieren sei auch die Unternehmensnachfolge eines der wichtigsten und zentralen Themen der kommenden Jahre, denn immer mehr alteingesessene und etablierte Firmen fänden keinen Nachfolger trotz ihrer sehr guten Auftragslage, niedriger Zinsen und guter Perspektiven.
Nach dem informativen Vortrag wurden aus den Reihen der Anwesenden Fragen an die Ministerin gestellt, die zwar einerseits die Schwächen des Landes benannte und sich bewusst zeigte ob der finanziell schwierigen Situation, aber andererseits dennoch ein positives Fazit ziehen konnte: Das Saarland sei wirklich ein Aufsteigerland, das wegen seiner kleinen Größe und der kurzen Wege immer leistungsfähiger im Vergleich zu anderen Bundesländern würde, gleichzeitig aber natürlich auch viel aufzuholen habe. Man solle deshalb die Probleme der Zukunft mit viel Optimismus angehen.
Axel Haab bedankte sich für den gelungenen Abend bei den Anwesenden, Herrn Thomas Steinmetz, der die Wirtschaftsministerin „vermittelt“ hatte, und natürlich bei Frau Rehlinger selbst, der er als Dankeschön einen großen Blumenstrauß überreichte. Auch danach blieb die Ministerin noch im Kreise der Anwesenden und stellte sich an den einzelnen Tischen selbst vor. Zum Abschluss hatte Erwin Wilhelm mit seinem Team noch eine kleine Stärkung für alle Anwesenden vorbereitet: Es gab eine leckere Kürbissuppe sowie Kartoffelsalat mit Fleischklößchen.